Reisen verändert. Du siehst nicht nur die unterschiedlichsten Ecken der Erde, lernst neue Kulturen kennen und probierst fremdes Essen. Bei jeder Rückkehr nach Hause bist du ein kleines bisschen anders als vorher. Doch warum?

Da saß ich nun, im Flieger auf dem Weg von Vietnam nach Hause und konnte nicht begreifen, dass 3,5 Wochen vorbei waren und ich wirklich Richtung Heimat unterwegs war.

Übermorgen schon wieder auf der Arbeit sein? Den neugierigen Kollegen von meinem Urlaub erzählen? Aber was bloß?

Klar kann ich die Sehenswürdigkeiten aufzählen, vom leckeren Essen schwärmen und die Bilder zeigen.

Aber das würde nich annähernd treffen, was Vietnam mit mir gemacht hat.

Das ist nur eines der vielen Beispiele. Denn auch die USA haben mich verändert, Italien, Kroatien, Indonesien, Spanien, Polen – nie kam ich als die gleiche Person zurück. Und du wirst das auch nicht!

Aber: Das ist auch gut so!

Flexibilität und Wertschätzung – zwei Dinge, die dich das Reisen lehrt

Hier kommen sieben Veränderungen, die Reisen mit dir machen und die gleichzeitig sieben gute Gründe sind, warum du am besten gleich den nächsten Trip buchen solltest.

Reisen verändert #1: Wertschätzung

Wir sind ziemlich reich. Und manchmal merken wir das gar nicht. Mit „reich“ meine ich nicht unbedingt die Millionen auf dem Konto.

Aber wir haben ein Dach über dem Kopf, einen Job, der uns das Reisen überhaupt ermöglicht, genügend Geld um neben Essen, Miete und Telefon auch noch diverse Luxusartikel zu kaufen oder uns tolle Sachen wie Massagen oder schick Essen gehen oder ins Kino gehen zu leisten.

Wir haben Autos oder Fahrräder oder genügend Geld für eine Monatskarte.

Wir haben Kranken-, Haftpflicht-, Hausrat- und was-weiß-ich-Versicherungen und können ganz unbeschwert durchs Leben gehen.

Und trotzdem sind wir unzufrieden, meckern über den Job, das Wetter, die teuren Preise für den Cocktail am Wochenende.

In vielen Länder haben viele Menschen sehr viel weniger. Aber lächeln dafür deutlich mehr.

Seit ich viel reise, weiß ich meinen „Reichtum“ mehr zu schätzen, bin für die kleinen Dinge dankbar und bin mir bewusst, dass es mir gut geht und dass ich definitiv öfter lächeln sollte.

Natürlich schimpfe auch ich über die üblichen Kleinigkeiten: Der stressigen Tag im Büro, die Parkplatzsuche am Wochenende, den unfreundliche Nachbarn. Das ist legitim und wichtig. Aber ich reflektiere mehr und bin froh, dass ich alle Chancen habe und aus meinem Leben jederzeit das machen kann, was ich will.

Reisen verändert #2: Flexibilität

Schlafen in einem fremden Bett, vielleicht noch mit fremden Menschen im selben Raum? Das war vor Jahren für mich undenkbar.

Ich hätte kein Auge zu getan, keine Sekunde wirklich geschlafen und hätte nach einer Nacht im Mehrbett-Zimmer sämtliche Schlafgewohnheiten meiner Mitbewohner gekannt.

Heute: Gib mir Platz zum Liegen und ich bin weg! (Nur im Sitzen klappt das Schlafen noch nicht so. Aber ich arbeite dran.) Auch in diesem Punkt hat mich das Reisen so richtig verändert.

Seit ich viel unterwegs bin, kann ich mich schneller an neue Situationen anpassen. Und dadurch auch mit Schwierigkeiten umgehen. Ein verpasster Zug, ein storniertes Hotel, der geschlossene Supermarkt und Hunger – mit allem komme ich klar.

Das nehme ich auch mit in meinen Alltag. Jobwechsel oder neue Wohnung: Egal, was auf mich zukommt, ich akzeptiere Veränderungen nicht nur, ich freue mich sogar drauf.

Reisen verändert – 7 Gründe, warum du sofort deinen nächsten Trip buchen solltest

Reisen verändert #3: Minimalismus

Mit jeder Reise merke ich, dass ich viel weniger Dinge brauche, als es mir im Alltag bewusst ist.

Weniger Klamotten, weniger Duschgels im Bad, sogar weniger unterschiedliche Nagellack-Farben, obwohl ich ein ziemlicher Lack-Junkie bin.

Gerade bei längeren Fernreisen, bei denen ich mit nur maximal zehn Kilo Gepäck unterwegs bin, merke ich, was ich alles mit gutem Gewissen zu Hause lassen kann, dass ich nicht jeden Tag ein komplett neues Outfit brauche und dass weniger einfach mehr ist.

Auch zurück in der Heimat reduziere ich nach jeder Reise die Dinge um mich herum und hinterfrage vor jedem Kauf: Brauche ich das wirklich?

Großer zusätzlicher Pluspunkt: Du gibst weniger Geld aus und hast damit direkt mehr für die nächste Reise. Win-win!

Reisen verändert #4: Bildung

Reisen bildet. Das ist kein Geheimnis. Gerade wenn du auf eigene Faust unterwegs bist, unterschiedliche Touren buchst, mit Locals in Kontakt kommst, wirst du viele Dinge über dein Reiseland erfahren.

In Vietnam ist der Krieg und seine Folgen für Land und Menschen bis heute allgegenwärtig.

Auf Bali ist der Glaube unglaublich stark und wird mit Opfergaben und Musik und Prozessionen häufig gefeiert.

Am Hoover-Dam in Nevada kann man den gefährlich niedrigen Wasserstand beobachten und lernt, mit welchen Mitteln versucht wird, dagegen anzukämpfen.

Viele Dinge – egal ob positiv oder negativ – sind uns vom heimischen Sofa nicht richtig bewusst. Reisen ermöglich dir, dich für solche Dinge zu interessieren, zu begeistern, aus ihnen zu lernen.

Und wer weiß: Vielleicht steckt in dir doch ein Umweltschützer, Menschenrechtler oder spiritueller Geist?

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Reisen verändert #5: Vertrauen

Allem voran: In mich selbst.

Mit jedem Abenteuer lerne ich mich selbst besser kennen. Ich weiß, in welchen Situationen ich mich auf mich selbst verlassen kann (kein Hotel haben) und bei welchen Problemen ich nutzlos in der Gegend rumstehe oder -sitze (Schneesturm ohne Winterreifen).

Dadurch bin ich auch mein eigener bester Freund und kann Zeit sehr gut alleine verbringen. Das öffnet mir viele Möglichkeiten.

Denn wenn ich für das nächste Reiseziel nicht die passende Reisebegleitung finde, dann reise ich eben allein. Definitiv eine Zug, den das Reisen an mit verändert hat.

Reisen verändert #6: Mut

Nein. Einen Fallschirm-Sprung werde ich trotzdem nicht wagen. Aber was Ziplining angeht, bin ich nicht ganz abgeneigt (auch wenn ich allein bei dem Wort Bauchkribbeln bekomme).

Fremdes Essen, luftige Höhen, abenteuerliche Busfahrten. Auf jedem Trip passieren neue Dinge, denen ich mich mehr oder weniger freiwillig stelle.

Manche bringe ich mutiger hinter mich, während ich bei anderen froh bin, wenn sie vorbei sind. Aber ich kann meine Grenzen besser abschätzen und weiß in der Regel, wie ich auf bestimmte Situationen reagiere und ob ich es mir selbst einfacher und leichter machen kann.

Und ich weiß auch, was ich wagen sollte, weil die Erfahrung gut wird.

Die Höhe wird nie mein Freund

Reisen verändert #7: Vorurteile

Jedes neue Land baut Vorurteile ab. Wir lesen viel, wir sehen viel und Social Media verkauft uns sowieso eine ganz andere Welt. Aber oft ist das nur die halbe Wahrheit (oder auch nur ein Viertel davon. Oder auch rein gar nichts).

Auch da hat mich das Reisen verändert: Ich höre längst nicht mehr auf das, was andere behaupten und will mir lieber meine eigene Meinung bilden.

Ich gebe jedem Menschen und jedem Land die gleichen Chancen.

Manchmal bestätigen sich Gefühle und Gedanken, die ich im Vorfeld hatte. Aber in den meisten Fällen eben nicht.

Lass dich überraschen! Oder lies einfach hier weiter.

Wie hat das Reisen dich verändert? Ich bin gespannt auf deine Geschichte.

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2 thoughts

  1. Hi Magdalena!
    Du hast vollkommen Recht. Reisen verändert und zwar immer zum positiven! Auch ich denke seit ich so viel Reise vor einem Kauf immer darüber nach, ob ich es wirklich brauche. Ist die Antwort es wäre schön es zu haben aber brauchen tue ich es nicht, dann wird es auch nicht gekauft. Ich bin viel genügsamer geworden und trotzdem geht nir nichts ab. Für mich kommt zu deinen Punkten auch noch Dankbarkeit hinzu. Dankbarkeit darüber all die wunderbaren Menschen kennen lernen zu dürfen und viele neue Freunde zu finden. Jedes Mal wenn ich eine Nachricht aus Taiwan, Japan oder Myanmar bekomme geht mir das Herz auf. Außerdem ist es wunderbar Teil eines anderen Landes zu sein, auch wenn es nur für kurze Zeit ist.
    Lg Nicole

    1. Hallo Nicole,
      danke für deinen Kommentar und für deine Gedanken dazu. Dankbarkeit ist definitiv ein ganz wichtiger Punkt. Der spielt bei meinem ersten Punkt #Wertschätzung auch eine große Rolle. Aber dein Blickwinkel ist nochmal ganz anders und ich kann dir da nur Zustimmen!

      Viele Grüße
      Magdalena

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