Weihnachten 2020. Ist auf jeden Fall ganz anders als die bisherigen Weihnachtsfeste. Vor allem ist es ganz anders als Weihnachten 2019.

Da saß ich in einem Foodcourt in Chiang Rai in Thailand vor einem dampfenden Hot Pot. Um mich herum eine Mischung aus Thais, für die dieser Abend einer von vielen war, und Reisenden, die ein etwas anderes Weihnachtsessen genossen haben.

Heute sitze ich in meinem temporären Schlafzimmer. Temporär, weil es das Gästezimmer meiner Schwiegereltern ist. Eigene Wohnung? Hab‘ ich noch nicht.

Warum nicht? Weil ich erst im Juni dieses Jahres von meiner großen Asienreise zurückgekommen bin.

Zugegeben, ganz freiwillig war das Datum nicht, denn auch bei mir hat Corona den weiteren Reiseverlauf bestimmt. In diesem Fall: das Enddatum vorgegeben. Aber das ist eine andere Geschichte.

Der letzte Beitrag

Heute geht es darum, warum eigentlich mein letzter Beitrag vom November 2018 ist.

Klar, Ende 2018 und Anfang 2019 waren voll mit Reisevorbereitungen. Jobs kündigen, Wohnung ausräumen und renovieren, alle Lieben verabschieden. Am Flughafen – der große Tag war endlich da – Rotz und Wasser heulen, weil der Abschied doch schwerer fiel als gedacht.

Aber dann endlich: Touchdown in Bangkok, die große Reise begann. Habe ich seither auch nur einen Beitrag veröffentlicht? Nö.

Warum eigentlich?

Klare Sache: Das Schreiben ist nicht das Problem. Auf meinem Unternehmens-Blog schreibe ich ziemlich regelmäßig. Für meine Kunden – mittlerweile arbeite ich als selbstständige Texterin und WordPress-Designerin – schreibe ich auch gern und viel.

Aber während ich noch am Anfang meiner Reise im Kopf Listen und Pläne machte, worüber ich alles schreiben will, wurde eins ziemlich flott klar. Reisen nimmt Zeit in Anspruch. Arbeiten auch. Die Selbstständigkeit habe ich nämlich einfach mit nach Asien genommen.

Blieb daher nicht viel Zeit übrig, um Beiträge für den Blog zu schreiben, denn schließlich war das Ziel der Reise nicht, haufenweise Artikel zu produzieren. Oder gar, als Reisebloggerin Geld zu verdienen.

Die Erkenntnis ging sogar noch einen Schritt weiter: Ich will gar keine Reisebloggerin sein. Ich will meine Tage nicht danach planen, was ich mir anschauen will, damit ich später einen Beitrag darüber schreiben kann. Ich will nicht sämtlich Daten zu Preisen, Aufenthaltsdauer und Co. notieren, nur um damit später meine Artikel so aktuell wie möglich zu machen.

Auf der einen Seite macht mir das nämlich überhaupt keinen Spaß. Ich will für mich selbst entdecken, für mich selbst Fotos machen und nicht bei jedem Moment daran denken, wie ich das auf dem Blog am besten in Szene setzen kann.

Auf der anderen Seite gibt es da draußen haufenweise mega gute Reiseblogger, die genau dafür leben, denen das richtig Spaß macht und die davon leben.

Ich gehöre nicht dazu.

Also fiel bereits am Anfang meines großen Asien-Trips die Entscheidung: Für Living the World werde ich währenddessen nicht schreiben.

Jetzt ist die Reise schon ein paar Tage her. Flug während die Pandemie noch im ersten Anlauf in vollem Schwung war. Angekommen. Mit den Liebsten und den Freunden getroffen. Den Sommer genossen. Herbst und Winter als gar nicht mal so schlechte Jahreszeiten erkannt. Und jetzt ist Weihnachten.

Ich wusste schon Anfang 2019, dass die Zeit rasen wird. Aber dass 2020, was hauptsächlich aus Arbeiten und Nicht-Reisen bestand, währenddessen wir erst drei Monate Lock down in Kuala Lumpur ausgesessen haben und nun wieder nur an Haus und nahe Umgebung gebunden sind – dass dieses Jahr auch so verdammt schnell vergehen würde, hat mich überrascht.

Wie jedes Jahr kurz vor dem Jahreswechsel, denke ich an Vergangenes zurück und so langsam sind die vielen Erlebnisse der Reise keine Momente, die gerade erst passiert sind.

Sie werden zu Erinnerungen, an die ich so gern zurückdenke. Die mir auch zum Glück keine schlimmen Fernwehgefühle verursachen. Klar, ich will wieder reisen. Natürlich würde ich jetzt gern an einem Strand auf Koh Phangan spazieren gehen oder durch Hanois Straßen schlendern.

Aber es ist auch total okay, auf dem Sofa zu sitzen und Tee zu trinken, während vor dem Fenster alles weiß ist (Weiße Weihnachten: check!).

In erster Linie bin ich unfassbar froh, dass ich diese Reise gemacht habe und nun für immer die vielen, tausenden Geschichten, Erlebnisse, Momentaufnahmen in meinem Kopf sind.

Aber damit das auch so bleibt, habe ich gerade richtig Lust, sie aufzuschreiben und auf eine Plattform zu bringen.

Daher kam die E-Mail von meinem Hoster, ich solle mich um ein Update für Living the World kümmern, gerade zur richtigen Zeit.

Denn die Plattform, auf der ich diese Erinnerungen festhalten kann, habe ich!

Also los!

 

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