Egal, wie du dich drehst und wendest, es bleibt unbequem. Deine Beine schlafen immer wieder ein, dein Rücken schmerzt und der kalte Wind von der Klimaanlage lässt dich sowieso nicht einschlafen.
Kommt dir bekannt vor? Ja, mir auch! Wir sprechen von einem Langstreckenflug.
Den Sitznachbar, der es schafft, 10 Stunden Flug einfach durchzuschlafen, mag ich aus Prinzip nicht. Selbst wenn es sich dabei um meinen besten Freund handelt.
In Europa gibt es unglaublich viele wundervolle Orte, die alle einen Besuch wert sind: Porto, Barcelona, London, Rom, Amsterdam … die Liste ist lang. Und doch ist irgendwann der Drang nach einem anderen Winkel dieser tollen Welt so groß, dass der Weg ins Flugzeug nicht mehr zu vermeiden ist.
Hier kommen also meine 9 ultimativen Strategien, die durch jahrelange Arbeit persönlich von mir erprobt wurden. Ob du zu den Personen gehören wirst, die den ganzen Flug durchschlafen (und die ich dabei andauernd neidisch anstarren werde), kann ich dir nicht versichern. Aber du kommst auf jeden Fall entspannter an deinem Ziel an.
Strategie 1: Langstreckenflüge übersteht man nur mit bequemen Klamotten
Es gibt fast nichts, was deine Stunden im Flieger doppelt so lange erscheinen lässt wie die kneifende Hose oder – für mich persönlich – das Shirt, was ständig am Rücken hoch rutscht.
Sorg also dafür, dass du in bequemer und gut sitzender Kleidung fliegst. Modische Statements sind fehl am Platz. Im Flieger sieht dich sowieso kaum jemand und beim Umsteigen am Flughafen haben die Reisenden andere Sorgen, als über deinen Kleidungsstil zu urteilen.
Auch wenn du nicht unbedingt in Jogginghose fliegen möchtest, so eignen sich dünne Stoffhosen und bequeme Pullis perfekt für einige Stunden im Flugzeug.
Vergiss die Socken nicht! Die Klimaanlage meint es oft etwas zu gut und kalte Füße sorgen ebenfalls nicht dafür, dass du dich wohl fühlst. Pack aber lieber die ausgeleierten Kuschelsocken statt den Neuen mit dem festen Gummi ein. Deine Beine und Füße haben es bereits schwer genug in der Luft, erspar ihnen enge Bündchen.
Strategie 2: Vergiss nicht, vorher zu essen
Damit meine ich allerdings nicht den halben Schweinsbraten, damit du auch ja möglichst lange satt bist. Der übervolle Magen in der dauerhaft sitzenden Position würde sich bei dir merklich bedanken.
Sorge dafür, dass du ohne Hunger und mit guten Nährstoffen versorgt in das Flugzeug einsteigst. Damit ist dein Körper ausgeglichen und kann auf die Strapazen gelassener reagieren.
Dazu hast du noch einen weiteren Bonus: Sollte das Essen im Flieger auf sich warten lassen oder – noch schlimmer – so gar nicht nach deinem Geschmack sein, wirst du nicht mit leerem Magan ausharren müssen.
Strategie 3: Wähle den optimalen Sitzplatz
Die Möglichkeit zum Online-Check-in solltest du auf jeden Fall nutzen und dir gleich deinen Lieblingsplatz sichern.
Sitzt du am Fenster, kannst du einen tollen Blick auf atemberaubende Sonnenuntergänge oder wunderschön beleuchtete Städte bei Nacht erhaschen. Dazu kannst du es dir mit einem Kissen bequem machen und dich in eine „Ecke“ kuscheln.
Allerdings bist du dadurch auch „gefangen“ und musst für jedes Aufstehen deine Mitreisenden von ihren Sitzen scheuchen.
Gerade wenn du etwas größer bist, eignen sich Gangplätze viel besser. Du kannst deine Beine in den Gang strecken (Vorsicht vor Servierwagen!) und auch immer wieder kurz aufstehen, um dir die Beine zu vertreten.
Das hilft bei der Durchblutung und entspannt vor allem Rücken- und Nackenbereich, der unter dem dauerhaften Sitzen ebenfalls leidet.
Strategie 4: Packe eine leere Wasserflasche ein
Das ist ein Tipp für Sparfüchse: Natürlich kannst du nach dem Security-Check eine Wasserflasche kaufen, allerdings sind die am Flughafen viel zu teuer. Spar dir lieber das Geld für das kühle Bierchen am Strand.
An allen deutschen Flughäfen kannst du bedenkenlos das Leitungswasser trinken. Wobei du auch hierzulande immer öfter Wasserspender findest. Im Ausland solltest du auf jeden Fall die Wasserspender zum Auffüllen nutzen, da Leitungswasser in der Regel nicht sauber genug ist.
Während eines langen Fluges trinkst du sowieso zu wenig. Du willst nicht ständig auf die Toilette müssen, du bekommst auch nicht ununterbrochen etwas zu trinken gereicht und willst sicher auch nicht alle halbe Stunde nach der Stewardess klingeln.
Mit einer eigenen Wasserflaschen kannst du deine Reserven auffüllen, das hilft dir übrigens bei einer vielleicht notwendigen Kopfschmerztablette und auch später beim Jetlag.
Strategie 5: Vergiss dein Reisekissen und deinen Schal nicht
Polstere deinen Körper, wo er es braucht. Natürlich ist es zum Schlafen förderlich, wenn du deinen Kopf bequem auf ein Kissen oder eine Nackenrolle ablegen kannst. Aber auch anderen Körperteilen kannst du es damit bequemer machen.
Ich polstere mir gerne mit dem Kissen der Airline den unteren Rücken. So habe ich während der vielen Stunden in der Luft keine lästigen Rückenschmerzen, die mich zusätzlich am Nickerchen hindern.
Dazu leide ich oft unter der kalten Klimaanlagenluft, deswegen habe ich immer einen Schal oder ein Tuch griffbereit. Die Decke der Airline nutze ich für meine Beine, mit dem Rest mache ich es mir im Nacken so bequem wie möglich und habe bei Ankunft keinen steifen Hals.
Strategie 6: Carepaket für den Langstreckenflug: Handcreme, Lippenbalsam und Nasenspray
Die Luft im Flieger ist nicht nur kalt sondern auch ziemlich trocken. Brennende Lippen und trockene Hände steigern nicht gerade das Wohlbefinden. Mit einer Lippenpflege und einer guten Creme für deine Hände kannst du dem schnell Abhilfe schaffen.
Zusätzlich leiden auch deine Nasenschleimhäute und können dir leichte Schmerzen bereiten. Dem kannst du mit einem leichten Meerwasser-Nasenspray* vorbeugen.
Dabei sind alle drei Helfer klein genug, damit sie ins Handgepäck passen.
Strategie 7: Schlafmaske und Ohrstöpsel sind deine besten Freunde
Bei vielen Fluggesellschaften bekommst du beides gestellt. Oft sind mir die Ohrstöpsel jedoch zu hart und die Gummibänder der Schlafmaske zu eng.
Deswegen vertraue ich auf meine Ohropax (in dieser praktischen Verpackung*), um das lästige Brummen der Turbinen zu dämpfen (und ebenso nicht schlafende Sitznachbarn).
Die Schlafmaske hilft mir, wenn der Nachbar noch seinen Film zu Ende guckt oder das Lieblingsbuch nicht aus der Hand legen kann.
Strategie 8: Mache etwas Sport zwischendurch
Keine Sorge, du sollst nicht durch die Gänge joggen. Es gibt einige Lockerungsübungen für deinen Rücken- und Nackenbereich, die du perfekt im Sitzen durchführen kannst.
Natürlich ist das bei unbekannten Mitfliegern etwas merkwürdig, aber vielleicht kannst du sie animieren, ebenfalls mitzumachen – zusammen geht schließlich alles leichter.
Ich schwöre dabei auf Yoga und kann dir das Video meiner Lieblings-Yogalehrerin Adriene empfehlen (sind hier zufällig noch weitere Adriene-Fans?), die speziell ein paar Übungen in sitzender Position zusammengefasst hat.
Strategie 9: Zahnbürste und Deo gehören ins Handgepäck
Diese zwei Begleiter schaffen dir auch schon während deines Fluges etwas mehr Wohlbefinden. Sich zwischendurch die Zähne zu putzen, das Gesicht mit Wasser zu waschen und auch etwas Deo zu benutzen, lässt dich wieder menschlich fühlen. Dein Sitznachbar freut sich wahrscheinlich auch und zusätzlich hast du dabei die Möglichkeit, dir wieder ein wenig die Beine zu vertreten.
Welche Strategien empfiehlst du für einen Langstreckenflug? Ich freue mich über deinen Kommentar.
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