„Bali – die Insel der Götter“
Sicher schon gehört, oder? Und auch, dass es auf Bali die schönsten Sonnenuntergänge gibt. Beides stimmt. Die Opfergaben, die Tempel und der allgegenwärtige Räucherstäbchenduft beweisen, wie stark der Glaube mit dem täglichen Leben der Einwohner verwoben ist.
Ob gegen Krankheit oder das Kaputtgehen des Taxis, das die einzige Einnahmequelle für eine mehrköpfige Familie darstellt, Opfergaben findest du überall und dafür wird auch das letzte bisschen Geld zusammen gekratzt – das Risiko, die Götter zu verärgern, geht niemand ein.
Und auch die Sonnenuntergänge sind an den vielen Stränden Balis absolut phänomenal. Das merkst du spätestens dann, wenn sich zur blauen Stunde Touristen wie Einheimische am Strand tummeln und die besondere Stimmung auffangen, wenn Sonne und Horizont aufeinander treffen.
Aber Bali bietet mehr und hat seine Eigenheiten, die dich zum Schmunzeln bringen, dich vor Herausforderungen stellen oder über die du dich ärgern kannst. Das gehört auch zur indonesischen Trauminsel und schließlich sind es diese kleinen Dinge, an die du dich nach deiner Reise am lebhaftesten erinnern wirst.
Hier kommen meine wichtigsten 7 Fakten über Bali, an die ich mich nur zu gerne erinnere (und die du im Vorfeld kennen solltest):
Opfergaben auf der Straße, am Tempel, vor deinem Bungalow – einfach überall
Der erste Tag: Ich stehe noch verschlafen und mit Jetlag auf, stolpere zur Tür meines Bungalows, öffne sie und Bali trifft mich mit voller Wucht.
Im gesamten Garten der noch ruhigen Hostelanlage sind die Opfergaben in den kleinen aus Palmblättern gebastelten Körbchen verteilt und in jedem brennt ein Räucherstäbchen. Damit hat mich Bali direkt überzeugt, denn ich LIEBE Räucherstäbchen.
Diese kleinen Opfergaben wirst du überall finden – wirklich überall! Auch mitten auf dem Gehweg.
In den kleinen Körbchen findest du neben dem Duftstäbchen, was für das Element Feuer steht, die typischen Gaben aus Blumen und Wasser (damit wird das Körbchen bespritzt). In der Regel wird auch noch zusätzlich Reis dargeboten. Als Gegenleistung hoffen die Einheimischen auf Glück und Schutz durch die Götter.
Solange das Duftstäbchen brennt, solltest du unbedingt darauf achten, nicht aus Versehen auf eines der Körbchen zu treten, denn damit ist die Gabe zerstört. Ist das Stäbchen jedoch herunter gebrannt, haben die Götter die Gaben erhalten und das Körbchen kann entsorgt werden. Handelt es sich um größere Opfer, die teilweise auch mit Essen dargeboten werden, können die Speisen nach dem Herunterbrennen des Stäbchens gegessen werden.
Fakten über Bali: Fahre nie ohne internationalen Führerschein
Eine Info möchte ich vorweg schicken: Du darfst rein gesetzlich auf Bali nur dann einen Roller mieten, wenn du dafür einen gültigen Führerschein besitzt. Auch in Deutschland darfst du mit einem Autoführerschein Roller lediglich bis zu einem Hupraum von 50ccm fahren. Das gilt ebenso auf Bali. Nur leider haben sämtliche Roller einen Hubraum von 55ccm und mehr.
Die vielen Stories über die korrupten Polizisten stimmen (wenn auch nicht gleich jeder Polizist so ist!). Auch mir ist das am letzten Urlaubstag passiert. Ich war nur kurz im Café um die Ecke und bin auf dem Rückweg direkt in die Polizeikontrolle geraten. Der internationale Führerschein lag währenddessen friedlich in meinem Zimmer, denn was sollte mir am letzten Tag schon passieren?
Und auch diese Tatsache stimmt: Hab nicht viel Geld an dir oder lieber nur ein paar Scheine in der Hosentasche. Denn jede Summe scheint hier recht. Nachdem ich auf dem Revier mit Händen und Füßen erklären konnte, dass ich nicht mehr Geld habe (was auch nicht gelogen war!), hat sich der Beamte mit umgerechnet 8€ zufrieden gegeben und mich dann noch höflich aus dem Gebäude und über die viel befahrene Straße begleitet.
Kaffee aus Katzenkacke
Mag ekelhaft klingen, stimmt aber. Der berühmte Kopi Luwak ist eine teure Spezialität Indonesiens und entsteht durch eine bestimmte Katzenart.
Der Fleckenmusang (so heißt die nachtaktive Katzenart) ernährt sich von den Früchten der Kaffeepflanze. Allerdings kann nur das Fruchtfleisch verdaut werden und die Katzen scheiden die Bohnen wieder aus. Diese Bohnen werden aufgesammelt, gesäubert, leicht angeröstet und Voilá: Kopi Luwak.
Aber Vorsicht: Nur wo „Kopi Luwak“ drauf steht, ist (höchstwahrscheinlich) welcher drin. Alle Abwandlungen des Namens weisen auf eine Fälschung hin.
Eine Schattenseite hat die Spezialität jedoch: Selten bekommst du echten Kopi Luwak von wilden Schleichkatzen. Immer häufiger werden die putzigen Tierchen gefangen und in enge Käfige gesteckt, um als Touristenattraktion zu dienen. Da die Tiere eigentlich nachtaktiv sind, werden sie auf Farmen tagsüber wachgehalten, damit der durchschnittliche Touristen sein Erinnerungsfoto erhalten kann.
Wie der Kaffee schmeckt, musst du selbst heraus finden. Ich trinken keinen Kaffee und würde keinen Unterschied merken. Aber lass mich in den Kommentaren wissen, wie er dir geschmeckt hat.
Fakten über Bali: Hupe, wenn du aktiv am Verkehr teilnehmen willst
Und zwar nicht, um dich als Tourist auf dem Roller zu outen, sondern um als Insider wahrgenommen zu werden.
Hupen auf Bali bedeutet nämlich nicht, seinen Ärger über den Verkehr zum Ausdruck zu bringen. Wäre eh vergebene Mühe, denn der Verkehr ist total verrückt. Hupen bedeutet: Achtung, ich fahre.
Du kannst damit anderen Rollerfahrern, die am Straßenrand stehen, deiner Weiterfahrt signalisieren oder bei engen Kurven auf dich aufmerksam machen. Das funktioniert übrigens erstaunlich gut und dadurch fühlst du dich gleich sicherer auf deinem Zweirad.
Soffell ist die Lösung gegen Mücken
Spar dir den Platz im Rucksack und lass Anti-Brumm und Co. lieber zu Hause. Denn tatsächlich wird es nicht besonders gut helfen.
Das einheimische Soffell, was du für kleines Geld in jedem 24/7 kaufen kannst, wirkt Wunder gegen die indonesischer Stechviecher. Und riecht auch viel besser. Gegen die deutschen Stechmücken hilft es übrigens auch, du kannst dir also gerne einen kleinen Vorrat mitbringen.
Willkommen im Land des Wifis
In jedem Hostel, in jedem Café, überall kannst du ganz bequem und ohne lokale SIM-Karte mit deinem Handy ins Wifi. Vorausgesetzt es fällt nicht gerade aus. Wie in vielen asiatischen Ländern ist freies Internet sehr viel weiter verbreitet als bei uns.
Für WhatsApp, Email und die Flugbuchung reicht es in der Regel. Für wirkliches Arbeiten jedoch nicht, da es doch recht häufig ausfällt oder das Signal schwach ist. Willst du also von unterwegs was geschafft bekommen, musst du dir ein Coworking-Space suchen. Nichts leichter als das auf Bali.
Fakten über Bali: Die Linke Hand gilt als unrein
Deswegen solltest du zumindest versuchen, kein Geld (oder andere Dinge) mit der linken Hand anzureichen. Natürlich wird es dir der Verkäufer – egal ob an der Supermarktkasse oder auf dem lokalen Markt – trotzdem abnehmen. Aber ganz glücklich ist er darüber nicht.
Ich selbst bin häufig daran gescheitert, denn als Linkshänder ist das gar nicht einfach. Konzentration ist gefragt!
Das waren meine 7 Fakten zu Bali. Warst du schon auf Bali und welche Fakten hättest du gerne vorher gewusst?