Für die einen bedeutet es Stress und hat rein gar nichts mit Urlaub zu tun. Für die anderen – und mich – ist es die liebste Freizeitbeschäftigung und Vorfreude pur:
Die Reiseplanung
Da sitzt du nun und denkst an deine Traumreise, aber es gibt noch so viel zu tun, vorzubereiten, zu planen, zu wissen. Dabei willst du doch bloß in Urlaub.
Halt! Bevor du jetzt eine Pauschalreise buchst und nach deinem Urlaub auf Instagram und Co. die Bilder betrachtest, die du auch hättest machen können, gebe ich dir hier 7 Schritte, mit denen deine Reiseplanung total easy über die Bühne geht ( und die ich selbst auch immer umsetze).
Step 1: Budget und Reisekosten
Die erste Frage: In welches Land reist du?
Während asiatische Länder wie Thailand, Vietnam oder Kambodscha für uns zu den günstigeren Ländern zählen, brauchst du in Europa ein Budget, das sogar etwas höher liegt als deine täglichen Ausgaben zu Hause.
Die zweite Frage: Welchen Luxus benötigst du?
Ich kann gut ein paar Nächte in einem Hostel verbringen, aber du brauchst vielleicht etwas mehr Privatsphäre. Und während ich keine tolle Hotelausstattung will, weil ich sowieso den ganzen Tag unterwegs bin, legst du vielleicht Wert auf eine Regenwasser-Dusche und Spa im Hotel. Dabei brauche ich unbedingt Wifi in meiner Unterkunft, da ich auch von unterwegs mit meinem Laptop arbeite.
Werde dir also klar, welche Dinge dir wichtig im Urlaub sind und auf welche du gut verzichten kannst.
Die dritte Frage: Wie lange bist du unterwegs?
Während dein Budget bei einem 3-wöchigen Urlaub sicher etwas höher ist, musst du bei einer Weltreise eher auf deine Ausgaben achten (und solltest sie daher auch notieren).
Um eine Vorstellung zu bekommen, was auf dich zukommt, sind Erfahrungen immer hilfreich. Hier also meine ungefähren Ausgaben:
Mein Trip durch Vietnam dauerte 3,5 Wochen. Für den Gabelflug habe ich um die 700€ bezahlt, während ich dort noch knapp 1000€ für Unterkunft, Transport, Essen und Trinken, Ausflüge und sonstiges ausgegeben habe.
Mein Trip durch Bali dauerte 3 Wochen. Für den Flug habe ich 650€ ausgegeben und für meine Zeit dort noch ca. 600€, alles inklusive.
Mein Trip durch die USA dauerte 3 Wochen. Den Gabelflug habe ich für 550€ bekommen (yeah!) und meine Ausgaben für Unterkunft, Transport (Mietauto und Camper), Essen und sonstiges lagen bei ungefähr bei 1600€.
Da es sich bei mir um reine Urlaubsreisen gehandelt hat, habe ich weder den einzelnen Dollar umgedreht noch die indischen Rupiah nachgezählt. Aber Sparpotenzial gibt es natürlich immer.
Step 2: Die Reiseroute
Das ist der beste Part an der Vorbereitung! Aber zunächst gilt: Gibt es Sehenswürdigkeiten, die du unbedingt besuchen willst oder Dinge, die du auf jeden Fall erleben musst? Das sind deine Ankerpunkte, die deine Reiseroute bestimmen sollten.
Allerdings: Weniger ist oft mehr! Viele unterliegen dem Irrglauben, ALLES von einem Reiseland sehen zu wollen, weil „wer weiß, wann ich da wieder hinkomme!“. Stimmt. Aber lieber siehst du nur das halbe Land und erlebst es dafür richtig, als durch alle Spots durchzurauschen und dich am Ende an kaum was erinnern können.
Reise langsam! Verplane nicht jeden einzelnen Tag von morgens bis abends, sondern gönn’ dir auch freie Zeit, am besten freie Tage. Du wirst sehen: Unterwegs ergeben sich so viele Dinge, die man auch noch sehen oder erleben will.
Natürlich gibt es für jedes Reiseland jede Menge Plattformen, auf denen andere Reisende ihre Erlebnisse erzählen, die dich zu deiner Route inspirieren. Und ganz oldshool bin ich auch noch ein Freund von dem guten alten Reiseführer. Achte beim Kauf auf die neueste Ausgabe, sonst sind die Infos nicht mehr aktuell.
Während du also deine Route recherchierst, deckst du nebenbei und ohne es zu merken auch noch andere wichtige Infos auf, wie zum Beispiel Transportmöglichkeiten vor Ort, Tipps zur Sicherheit oder auch Infos zu Währung,Geldautomaten und co.
Für meine Trips überlege ich mir ein Grundgerüst meiner Reiseroute, wie ich sie mir vom heimischen Sofa aus vorstellen könnte. Vor Ort entscheiden dann viele Gegebenheiten, ob diese Route eingehalten wird (klappt nie!) oder ich meine Pläne ändere, weil doch noch unterwegs neue Eindrücke und Ideen kommen (ist immer der Fall!)
Step 3: Gesundheit und Versicherungen
Bei den Recherchen zu deiner Reiseroute bist du sicher auch über Hinweise zur allgemeinen Gesundheit gestolpert. Jetzt ist der Augenblick, um mal wieder das gelbe Impfheftchen zu suchen und deine Impfungen aufzufrischen.
Ich glaube, Menschen die viel reisen, haben das perfekt gepflegte Impfheft, denn wer geht sonst im Erwachsenenalter zum Impfen?
Auf der Seite vom Auswärtigen Amt kannst du dir einen ersten Überblick darüber verschaffen, welche Impfungen für dein Reiseland empfohlen werden. Jetzt aber keine Panik: Nicht alle musst du haben.
Suche am besten ein Tropeninstitut auf und lasse dich dort beraten, welche Impfungen wirklich sinnvoll sind. Für die meisten Länder reichen unsere Standardimpfungen völlig aus.
Du solltest das gut 6 Monate vor deiner Reise schon in Angriff nehmen, da es einige Impfungen gibt, die wiederholt werden müssen, bevor sie vollständig wirken.
Prüfe zusätzlich deine Reisekrankenversicherung. Ist sie noch aktuell oder hast du beim letzten Urlaub nur eine zeitlich begrenzte abgeschlossen? Fast immer werden solche Versicherungen direkt bei der Flugbuchung angeboten. Davon rate ich allerdings ab. Oft sind es nur abgespeckte Formen und decken nicht die wirklich wichtigen Features, wie zum Beispiel den Rücktransport nach Hause, ab.
Step 4: Visum beantragen, Reisepass überprüfen
Für manche Länder brauchst du nur deinen Reisepass. Jetzt ist also der Moment einen
Blick auf die Gültigkeit zu werfen. Einen neuen Pass zu beantragen, kann bis zu vier Wochen dauern und mit einem vorübergehenden Pass kannst du selten in Urlaub fliegen. Es gibt zwar immer die Möglichkeit eines Express-Passes, aber – glaube mir, da spreche ich aus Erfahrung! – die knapp 100 € sind während deiner Reise besser investiert.
Für manche Länder benötigst du zusätzlich ein Visum, welches nicht immer vor Ort bei Einreise ausgestellt wird. Auf den Seiten des Konsulats für dein jeweiliges Reiseland kannst du dich über die Kosten, die Dauer und welche Unterlagen du benötigst informieren. Und falls es kein Konsulat vor Ort bei dir in der Nähe gibt: Du kannst fast immer dein Visum auch über den Postweg beantragen. Das dauert nur ein paar Tage länger.
Step 5: Hotel buchen
Hier gilt der gleiche Rat wie bei der Reiseroute. Buche bloß nicht alles vorher. Klar, jeder braucht ein anderes Maß an Sicherheit. Aber was ist, wenn sich deine Route eben doch ändert?
Gerade wenn du nicht in der Hauptsaison reist, wirst du unterwegs immer ein freies Zimmer finden.
Solltest du doch mehr Sicherheit brauchen, dann achte bei deiner Buchung auf Stornierungsmöglichkeiten, die sehr oft gegeben sind. So kannst du vor deiner Reise ruhige schlafen und währenddessen doch noch deine Pläne ändern.
Ich buche für alle meine Trips lediglich die erste oder die ersten beiden Nächte im Voraus. Nach einem langen Flug in ein völlig neues Land mit ganz anderer Sprache und Kultur will ich kein Zimmer suchen zu müssen. Aber spätesten am zweiten Tag sind dir Land und Leute nicht mehr ganz so fremd und die weitere Planung geht wie von selbst.
Ich gehöre auch nicht zu den Reisenden, die vor Ort nach dem schönsten Hostel Ausschau halten. Am jeweils letzten Tag in einem Ort buche ich die zwei oder drei Übernachtungen für den kommenden Ort. So hast du immer zumindest einen kleinen Plan.
Wenn du dir noch unsicher bist, auf welcher Plattform du suchen sollst, dann lies hier weiter.
Step 6: Packen
Auch das ist für dich vielleicht stressiger als gedacht. Was sollst du mitnehmen? Reichen die Shirts, Shorts und Kleider überhaupt? Brauchst du eine Regenjacke? Sind die Wanderschuhe nicht doch zu viel?
Während manche schon Wochen vorher den Rucksack im Schlafzimmer liegen haben und immer wieder ein Shirt einpacken während sie einen anderen Rock wieder herausholen, gehöre ich zu den Last-Minute-Packern am Abreisetag.
Aber egal, wie es für dich am besten ist, packe lieber weniger ein als zu viel. Nichts ist nerviger, als das dritte Paar Schuhe durch den Urlaub zu schleppen, obwohl du sie nicht brauchst.
Oft schaltest du spätestens am dritten Urlaubstag in den Entspannungsmodus und Dinge, auf die du zu Hause auf keinen Fall verzichten kannst (wie Make-up und die passenden Schuhe zum täglich anderen Outfit) sind im Urlaub plötzlich selbstverständlich (Die Hose trage ich schon eine Woche? Naja, ein Tag mehr oder weniger schadet nicht!).
Die Regenjacke muss also nicht unbedingt mit, nur weil es mal vielleicht einen Tropenschauer geben kann. Dann setzt du dich einfach ins nächste Café und machst ein Päuschen. Und die Wanderschuhe brauchst du wirklich nur im Wanderurlaub. Wenn falls du doch die Aussicht von einem Berg genießen willst, reichen dir sicher auch ein paar gute Turnschuhe. Wäsche waschen kann man übrigens überall.
Step 7: In Urlaub fliegen 🙂
Brauchst du noch Hilfe bei deiner Reiseplanung? Dann lass es mich in den Kommentaren wissen.
©Titelbild N. / Unsplash
Ich fang ja meistens irgendwie mit Reisedokumenten und Flug an und geh dann direkt zum letzten Schritt über, einfach loslegen bzw. fliegen. Da fliegt dann so einiges, haha, von den Nerven bis zum Budget. Irgendwie hab ich es zwar immer gedeichselt bekommen, aber gelernt habe ich eigentlich auch „Mise en Place ist das halbe Leben“ oder „Reiseplanung der halbe Erfolg beim Reisen“ 😉
Danke für die tollen Tipps, ich glaube die einzige Reise bei der ich mich sogar mit Leuten vor Ort ausgetauscht habe um mich vorzubereiten war meine Reise nach Brasilien. Die 5 Tipps die ich bekam waren auch so gut, dass sie direkt auf dem Blog gelandet sind.
Schau mal rein, ich würde mich über deine Meinung dazu sehr freuen.
http://www.vintasticworld.com/2016/12/21/5-tipps-fuer-brasilien/
Liebe Grüße,
Nika
Hi Nika,
das ist doch auch Planung, wenn du nur die 3 Steps brauchst 😀 Das kommt ja auch immer auf die Reise an und wie abenteuerlich das Land ist.
Tipps vor Ort sind immer gut, aber natürlich muss man dann entscheiden, welche zur Person und Reise passen. Ich werde in deine auch gleich mal reinschauen.
Lieben Gruß
Magdalena