Die Reise ist gebucht, die grobe Tour steht fest, aber ein großes Fragezeichen verfolgt dich noch: Wie wirst du dich auf Bali fortbewegen? Ich zeige dir die Möglichkeiten.
Bali ist eine kleine Insel. Die Strecken, die du zurücklegen wirst, lassen sich nicht mit einem Roadtrip durch die USA oder dem Urlaub quer durch Vietnam vergleichen. Die Entfernungen sind also überschaubar.
Und doch Bali bietet ganz unterschiedliche Gegenden: Während in Kuta und Seminyak der Verkehr mehr als chaotisch ist und du mit einem Taxi auch gerne mal über eine Stunde für fünf km brauchst, kannst du auf der Bukit Halbinsel selten auch nur eine Flasche Wasser besorgen ohne fahrbaren Untersatz.
Aber bevor du vor lauter Panik deinen Urlaub absagst: Keine Sorge, auf der Insel der Götter gibt es für jeden das passende Transportmittel. Ich zeige dir, wie du dich auf Bali fortbewegen kannst und auf was du zusätzlich achten solltest.
Die einfachste Fortbewegungsmöglichkeit auf Bali: Der Roller
Durch Balis atemberaubende Natur düsen, den warmen Fahrtwind im Gesicht spüren und auch mal die bekannten Touristenpfade verlassen – dieses Freiheitsgefühl gibt dir Balis Transportmittel Nr. 1.
Mit einem Roller kommst du eigentlich überall hin, selbst quer über die ganze Insel, wenn du etwas Zeit einplanst.
Aber es gibt ein paar Dinge, die du beachten bzw. wissen solltest, bevor du dir einen Roller mietest:
Du brauchst einen gültigen Führerschein
Auf Bali darfst du offiziell nur einen Roller mieten, wenn du einen entsprechenden Führerschein hast. Das ist bei uns die Klasse A – der Motorrad-Führerschein.
Auch ich habe mich darüber gewundert, aber die Mopeds auf Bali haben fast alle über 50ccm und dürfen offiziell nicht mit dem Auto-Führerschein aus Deutschland gefahren werden.
Natürlich wird dich der Verleiher auf Bali nicht danach fragen und auch in der Polizeikontrolle reicht ein internationaler Führerschein ohne Klasse A in der Regel aus. Sollte dir aber etwas passieren, kann deine Krankenversicherung eine Übernahme der Kosten verweigern, da du illegal gefahren bist.
Polizeikontrollen sind nicht selten
Gerade als Tourist ist die Wahrscheinlichkeit einer Polizeikontrolle sehr hoch. Trage also auf jeden Fall deinen Helm (was natürlich selbstverständlich sein sollte. Auch auf Bali gilt die allgemeine Helmpflicht, auch wenn es noch nicht von jedem konsequent umgesetzt wird), hab deinen internationaler Führerschein dabei und einen zusätzlichen Geldbeutel mit nur wenig Geld.
Gegen eine kleine „Spende“ haben die Polizeibeamten in der Regel nichts einzuwenden, nehmen dir aber gerne alles ab, was in deinem Geldbeutel ist. Selbst erlebt übrigens.
Wie sieht es mit Versicherungen aus?
In der Regel ist dein gemieteter Roller nicht versichert. Das bedeutet für dich: Für sämtliche Schäden musst du selbst aufkommen. Allerdings wurden meine Roller nie besonders aufmerksam bei der Rückgabe angesehen.
Wenn du also nicht gerade einen Totalschaden hast, musst du dich auch nicht groß sorgen. Und Reparaturen sind deutlich günstiger als bei uns in Deutschland und werden an jeder Ecke ausgeführt.
Seit einiger Zeit gibt es jedoch den offiziellen Verleihservice Bali Bike Rental, bei dem du dir zusätzlich eine Versicherung dazu buchen kannst.
Helm, Benzin, Mieten – so viele Fragen
Mieten kannst du einen Roller in deiner Unterkunft. Sollte dein Host keinen haben, wird er dir einen besorgen. Helme sind in der Regel ausreichend in jeder Unterkunft vorhanden. Solltest du länger vor Ort sein, kannst du dir auch deinen eigenen kaufen, denn auch dafür sind die Preise auf Bali mehr als fair. Schon ab 20€ kannst du deinen Kopf mit deinem privaten (und vor allem unversehrtem) Helm schützen.
Ein Roller kostet je nach Gegend, Dauer und deinem Verhandlungsgeschick 50.000 bis 70.000 IDR pro Tag.
Tanken kannst du überall. Wundere dich also nicht, wenn du an jeder Ecke kleine Stände mit Vodka Absolut Flaschen siehst. Hier wird nicht übermäßig getrunken, sondern ab 8.000 IDR pro Liter Benzin verkauft.
Und vergiss bloß nicht, deine Hupe im Straßenverkehr einzusetzen. Im Gegensatz zu Deutschland dient die Hupe auf Bali dazu, um auf sich aufmerksam zu machen. Gerade bei engen Kurven auf schmalen Straßen macht das auch durchaus Sinn.
Taxi ist nicht gleich Taxi
Gerade wenn du von Ort zu Ort reist, empfehle ich dir den Komfort (und die Klimaanlage) eines Taxis.
Aber ja, es stimmt leider auch, dass die Taxifahrer oft unverschämte Preise verlangen, den Taxameter nicht einschalten und du plötzlich das doppelte der angepeilten Summe zahlen musst.
Das muss aber nicht sein: Hier kommen zwei Möglichkeiten, das zu umgehen
Nutze Uber / Grab / Go-Jek
Die beiden letzten sind die jeweils indonesische Variante von Uber. Das Prinzip ist aber bei allen gleich: Über eine App kannst du angeben, von wo aus du wohin willst und bekommst die möglichen Autos in der Umgebung samt Fahrer und ungefährem Preis angezeigt.
Bei Go-Jek kannst du zusätzlich ein Roller-Taxi buchen oder dir auch von einem Fahrer Essen liefern lassen.
Die Preise sind erschreckend niedrig und werden in der Regel auch ziemlich genau eingehalten.
Lass dich nicht von den vielen Schildern abschrecken, die vermeintlich Uber und Grab in manchen Gegenden verbieten. Die Taximafia auf Bali will sich ihr Geschäft nicht von den deutlich günstigeren Uber- und Grab-Fahrern vermiesen lassen und nicht selten kommt es zu lautstarken Streitigkeiten.
Das heißt, es gibt durchaus Gegenden, in denen dich dein Grab-/Uber-Fahrer nicht gerne abholt. Am besten ist es daher, du begrüßt deinen Fahrer wie einen alten Freund, dann ist nicht gleich ersichtlich, dass es sich um einen Grab- oder Uber-Fahrer handelt.
Wenn offizielles Taxi, dann nur Blue Bird
Mit den Taxen von Blue Bird habe ich persönlich hervorragende Erfahrungen gemacht.
Die blauen Autos mit dem Vogel findest du überall, die Preise sind enorm fair (wenn auch nicht ganz so spottbillig wie bei Uber/Grab) und die Fahrer nutzen immer das Taxameter.
Vorsicht: Es gibt mittlerweile viele Nachahmer in blauen Autos mit ausgefallenen Namen wie Blue Birdo etc.
Um das zu umgehen, nutze einfach die Blue Bird App. Auch hier kannst du deinen Fahrer direkt buchen, bekommst Bild, Namen und Preis angezeigt und kommst so sicher und easy von A nach B.
Meine erste Wahl auf Bali!
Gönn dir den Luxus eines Private Drivers
Denn auf Bali ist das mehr als bezahlbar. Je nachdem wie gut du verhandeln kannst, bist du schon mit ca. 30€ für einen ganzen Tag dabei.
So lernst du Bali abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten kennen, denn als Locals kennen sich die Fahrer bestens aus.
Auch kürzere Strecken sind mit einem Privat Driver möglich. Du kannst dich zu einem bestimmten Spot fahren und nach einiger Zeit wieder abholen lassen. Dein Driver wird entweder einfach vor Ort auf dich warten (und sich die Wartezeit bei einem Schwatz mit seinen Kollegen vertreiben) oder einfach zum vereinbarten Zeitpunkt wieder kommen.
Einen Privat Driver kannst du überall buchen, denn du kannst kaum die Straßenseite wechseln, ohne dass dir jemand seine Dienste anbieten will.
Natürlich kannst du auch einfach in deiner Unterkunft fragen oder du nutzt TripAdvisor oder diese geniale Facebook-Gruppe, in der immer wieder Empfehlungen für gute Fahrer zu finden sind.
Fortbewegung auf Bali: Mit dem Bus von A nach B auf Bali
Auch wenn das Busnetz bei weitem nicht mit Ländern wie Thailand oder Vietnam zu vergleichen ist, so gibt es doch zumindest für einen kleinen Teil Balis einen lokalen Bus: Die Kura-Kura-Busse.
Ich selbst habe die nicht ausprobiert, dafür aber Niki und Sven von Ein Reiseblog für die Abenteuerlustigen und dazu auch einen guten Beitrag verfasst.
Günstiger kann die Fortbewegung auf Bali nicht sein.
Mietwagen auf Bali
Möglich, aber nicht wirklich empfehlenswert.
Balis Straßen sind wie Bali selbst: eher klein und voll. Stau ist also immer vorprogrammiert. Während die Locals noch die ein oder andere Abkürzung kennen, wirst du deine kostbare Zeit im Stau verbringen, während du schon längst wieder am Strand oder bei einem kühlen Saft entspannen könntest.
Schone also deine Nerven und investiere das Geld in eine der anderen Möglichkeiten.
Fortbewegung und Sport: Mit dem Fahrrad auf Bali unterwegs
Mittlerweile gibt es in vielen Touristengebieten Balis Fahrradverleih samt spannenden Touren.
Aber auch ohne Tour ist das Fahrrad eine gute Lösung, wenn du die Umgebung erkunden willst.
Allerdings gibt es die nicht überall. Auf der Bukit Halbinsel im Süden Balis waren leider keine zu bekommen. Und gerade dort brauchst du eine fahrbare Möglichkeit, da alles sehr verstreut liegt und du selbst zum Abendessen fahren musst.
Sollte es aber Fahrräder geben, dann kann ich das zur Abwechslung nur empfehlen. Aber denk an ausreichend Wasser – es kann ganz schön heiß werden.
Kühlen Fahrwind im Gesicht beim Rollerfahren oder lieber Klimaanlage und Privat Driver – was ist deine liebste Fortbewegungsmöglichkeit? Verrate es mir in den Kommentaren.