Von Reisepass verlieren bis Sehenswürdigkeiten finden
Deinen Urlaub verbringst du zwar im Ausland, aber an eine individuelle Reise, selbst geplant und womöglich noch mit einer Route quer durchs Land hast du dich noch nicht gewagt? Viel zu viele „Aber was ist, wenn“- Fragen, die dir durch den Kopf schwirren und dich an deinem Abenteuer hindern.
Erkennst du dich wieder? Dann bist du hier genau richtig. Im zweiten Teil der Serie beschäftigen wir uns mit vier weiteren „Aber was ist, wenn“ -Fragen und räumen so Schritt für Schritt deine Ängste und Sorgen aus dem Weg.
Sorge 3: Das Essen schmeckt nicht
Sorge 4: Sehenswürdigkeiten finden
Die Motivation zu dieser Serie und Teil 1 findest du übrigens hier.
„Aber was ist, wenn ich vor lauter Weiterreisen meinen Pass verliere?“
Oh ja, Worst-Case-Szenario! Zugegeben, das möchte wohl niemand im Urlaub erleben. Die Panik, die aufkommt. Das hektische Durchwühlen aller Taschen mit einer letzten Hoffnung, den Pass doch noch zu finden. Ist das Glück nicht auf deiner Seite und der Pass tatsächlich weg, dann hilft zunächst Ruhe bewahren. Du bist nicht die/der Erste, der/dem das passiert und mit Sicherheit nicht die/der Letzte. Und bis jetzt ist noch jeder wieder zurück nach Hause gekommen. Folgende Schritte musst du also für einen neuen Pass erledigen:
Schritt 1: Pass bei der Polizei als verloren melden und eine Verlustbescheinigung erhalten. (Vorsicht: Als gestohlen melden zieht Ermittlungen nach sich, die das Ausstellen eines neuen Passes verzögern!)
Schritt 2: Deutsches Konsulat oder deutsche Botschaft in der Nähe ausfinden machen. Meistens in der Hauptstadt oder in der nächsten großen Stadt.
Schritt 3: Ausweisdokumente bereit halten. Dazu zählen Personalausweis, Geburtsurkunde oder Führerschein. Am besten kopierst du diese Dokumente zu Hause vor deiner Reise und verstaust sie in deiner Tasche oder deinem Rucksack. Ich habe meine Kopien immer in einer Innentasche meines Reiserucksacks. Dazu habe ich Scans meiner Papiere (auch meines Impfpasses, aber der ist hierfür natürlich nicht notwendig) in meine Dropbox hochgeladen und kann so jederzeit darauf zugreifen.
Schritt 4: Zwei Passfotos bereit halten. In jeder größeren Stadt, in die du zum Konsulat oder zur Botschaft musst, gibt es natürlich die Möglichkeit, Bilder zu machen. Einfacher ist, du packst dir einfach zwei Fotos in deinen Rucksack und hast sie für alle Fälle dabei.
Schritt 5: Zur Botschaft/zum Konsulat fahren und neuen Pass beantragen. Sind alle deine Unterlagen vollständig, bekommst du deinen Pass innerhalb weniger Stunden. Keine Sorge, du musst deine Reise jetzt nicht abbrechen und direkt nach Hause fliegen, denn der Pass ist für die Dauer deines Urlaubs gültig. Aber vergiss nicht, nach deiner Rückkehr beim Bürgerbüro wieder einen richtigen Reisepass zu beantragen.
Du siehst, der Angstschweiß hat sich fast nicht gelohnt und du kannst deine Reise wie „geplant“ fortsetzen.
„Aber was ist, wenn mir das Hotel nicht gefällt?“
Endlich hast du es gewagt und alleine deine Übernachtung ausgesucht und gebucht. Anreise hat gut geklappt und dein Hotel hast du auch gefunden. Du steckst den Schlüssel ins Schloss, öffnest die Tür und ein modriger Geruch schlägt dir entgegen. Du arbeitest dich zum Lichtschalter durch, aber die Helligkeit offenbart noch schlimmeres. Eine nackte Glühbirne baumelt von der Decke und erhellt ein einzelnes Feldbett, umgeben von vier fensterlosen grauen Wänden. Und noch während du das verdaust, fällt mir lautem Karamba das Waschbecken von der Wand.
Sind diese Szenarios nicht herrlich?
Allerdings kann ich dich beruhigen. Im digitalen Zeitalter mit Facebook, Instagram und Co. kann sich kaum noch ein Hotel solche Zimmer erlauben. Es sei denn, du hast ein Survival-Training gebucht und das Zimmer ist Programm.
Auf sämtlichen Buchungsportalen wie booking.com*, airbnb.com*, agoda.com*, hotels.com gibt es zu jedem Zimmer ausreichend Kommentare und Bewertungen. Dazu musst du wissen, was dir besonders wichtig ist.
Den Tag ohne Frühstück starten ist für dich unmöglich? Achte bei den Kommentaren auf die Beschreibung des Essens.
Du hast einen leichten Schlaf und wachst schnell auf? Dann achte darauf, dass nicht von hellhörigen Zimmern gesprochen wird.
Du willst gerne Tipps zur Umgebung von deinem Gastgeber haben? Dann achte darauf, dass Englisch in der Unterkunft gesprochen wird und dass andere Gäste sich darüber positiv äußern.
Und doch entsprechen die Bilder manchmal nicht der Realität und die Kommentare scheinen auch nicht richtig zu stimmen. Aber jetzt kommt deine Individualität ins Spiel: Plane deine Reise und suche dir Übernachtungsmöglichkeiten im Voraus, wenn du das für deine Sicherheit brauchst. Aber buche immer nur die direkt nächste Unterkunft. Am besten nur für eine oder zwei Nächte. Denn die schafft man in der Regel in jeder Kaschemme. Gefällt es dir gut und du willst länger bleiben, ist das oft kein Problem. Sollte das Hotel doch schon voll sein, wird dir dein Gastgeber bestimmt gerne bei der Suche nach einer vergleichbaren Unterkunft behilflich sein. Schließlich ist er ein Local und kennt den ein oder anderen Besitzer.
Sollte es ganz schlimm kommen, hilft nur in den sauren Apfel beißen und sich ein anderes Zimmer suchen. Dein Geld wirst du wahrscheinlich nicht wieder bekommen. Aber zurück zu Hause kannst du das zu einer grandiosen Story werden lassen!
„Aber was ist, wenn ich das lokale Essen nicht mag?“
Das wäre so schade! Fremdes Essen probieren gehört für mich fast zum besten Teil einer jeden Reise. Und trotzdem kommt es doch mal vor: Der Reis ist zu trocken, die Sauce zu scharf, das Gemüse kennst du gar nicht und es schmeckt einfach nicht.
Doch noch ist nicht alles verloren. Gerade wenn du in unterschiedliche Gegenden eines Landes kommst, wirst du schnell merken, dass auf der Karte gleichnamiges Essen überall anders schmeckt. Die Gewürze variieren, die Zubereitungsart auch. Ich habe mich durch die Nasi Gorengs von Bali gegessen und keines hat jemals so geschmeckt wie das vorherige.
Also sei mutig und probier weiter. Entweder das gleiche Gericht oder auch andere. Das Geschmackserlebnis wird jedes Mal ein anderes sein.
Du hast dich durch die Speisekarten probiert und es schmeckt dir auch nach mehreren Tagen und Orten immer noch nicht? Auch kein Grund, jetzt nur noch von Keksen zu leben. Dann sollte dich dein Weg nicht in die lokalen Restaurants und Bars führen, konzentriere dich auf westliches Essens. Fast überall findest du Lokale mit Sandwiches, Pizza und Nudeln oder Burgern. TripAdvisor ist dafür eine gute App, da du dort auch direkt Bewertungen von anderen Gästen findest.
Du musst also sicher nicht verhungern.
„Aber was ist, wenn ich nicht weiß, was ich mir angucken soll?“
Da sitzt du nun vor deinem Hotel und weißt nicht, welche Sehenswürdigkeiten du dir anschauen sollst. Oder welche es überhaupt gibt.
Die Lösung dafür ist denkbar einfach. In fast jeder Unterkunft findest du Karten der Umgebung, auf der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten verzeichnet sind. Schnapp sie dir und geh einfach los.
Oder du fragst deinen Gastgeber, der sich als Local am besten auskennt und dir sicher viele Tipps geben kann.
Du suchst die etwas versteckten Ecken? Dafür befragst du am besten die anderen Reisenden in deiner Unterkunft. Da ist bestimmt mindestens einer dabei, der schon länger da ist und dir von den tollsten Spots und den besten Bars erzählen kann. Vielleicht ergibt sich sogar die Möglichkeit, etwas gemeinsam zu unternehmen.
Du bist nicht in einem Hostel und es gibt wenig Kontakt zu anderen Reisenden? Dann nimm dir ein bisschen Zeit und suche mit TripAdvisor nach Sehenswürdigkeiten. Scroll dabei etwas weiter runter und nimm nicht gleich die an erster Stelle. Wichtig ist es, ein paar Bewertungen zu lesen. Diese verraten dir oft, ob sich dieser Spot für dich lohnt.
Und natürlich hilft es, wenn du dir deine Lieblings-Blogs speicherst, so dass du schnellen Zugriff hast und jederzeit Inspiration bekommst.
4 Sorgen weniger? Klasse!
Noch andere Sorgen, die dich abhalten? Dann ab damit in die Kommentare. Zusammen finden wir dafür eine Lösung.